Die Wirtshauskultur in
Bayern
Wirtshauskultur in Deutschland: Zünftige Gemütlichkeit trifft
auf klassische Küche
Bereits im Mittelalter waren Wirtshäuser gefragte
Institutionen, die mit eigenen, regionalen Rezepten und
selbstgebrautem Bier, eigener Schnapsherstellung und
Wein zum gemütlichen Verweilen einluden. Dieser
Brauhaus-Charme, der sich vor allem in der
Innenausstattung durch vielerlei rustikale Holzelemente bis
heute zeigt, ist auch in der modernen Welt immer noch der
Klassiker der Gastronomieküche. Ehrliche Gerichte,
zubereitet nach traditionellen Rezepten begeistern hier die
Gäste. Nicht selten findet sich neben der Esskultur auch
eine eigene Bierbrauerei im Haus oder ein fester Partner,
der ebenfalls traditionelle Braukunst lebt. Die Besonderheit
der Wirtshäuser zeigt sich vor allen Dingen durch die
Region, in der sie betrieben werden. So gelingt dem Gast
eine einzigartige Wanderung durch die kulinarische,
deutsche Küche, die er auf seiner Reise von Nord nach Süd
erwarten darf. Beginnend im hohen Norden erwartet den
Besucher delikater Fisch, Klassiker wie Gulasch,
Roulladen, Kartoffelpfannen und selbstverständlich
Labskaus. Dazu trinkt der Gast einen klaren Schnaps und
ganz traditionell gerne ein Pils. Reist man weiter gen
Süden, kommt man an Orten, wie Köln und Düsseldorf nicht
vorbei. Auch hier wird man nicht enttäuscht: Die
Wirtshäuser sind regional angepasst und servieren auch
hier ihre saisonalen Köstlichkeiten, wie Himmel und Äd mit
Flönz, Rievekoche mit Äpelschlot, gebackene Nierchen und
reichlich Sauerbraten mit Klößen. Dazu trinkt man im
Westen Kölsch oder Altbier; besondere Bierspezialitäten,
die ebenso zur Wirtshauskultur gehören, wie die hölzerne
Gemütlichkeit. An langen Tischen und auf Holzstühlen sitzt
man zusammen und klönt über Gott und die Welt. Setzt
man die Route weiter fort, verändert sich zwar die Küche,
aber nicht das klassische Ambiente. Besonders gelungen
wird dieses Konzept im schönen Bayernland umgesetzt.
Blau -weiße Fahnen, Girlanden und Servietten stimmen den
Gast auf eine besonders reichhaltige Auswahl an Speisen
ein. Die Weißwurst mit „Brezen“ und süßem Senf genießt
der Feinschmecker mit einem Maß deftigen regionalen
Bieres, welches in eigens dafür produzierte 1- Liter
Bierkrüge gefüllt wird. Im Gegensatz zu anderen
Bundesländern darf hierbei erwähnt werden, dass die
Bayern diese alte Tradition oft auch in ihrer Kleidung zum
Ausdruck bringen, was einen Besuch noch lohnenswerter
macht. Für viele Wirte ist es nicht nur eine Pflicht, sondern
ein echtes Vergnügen in zünftiger Tracht zu erscheinen und
die Gäste zu verwöhnen. Somit wird aus einem einfachen
Gaumenschmaus nicht selten ein kulinarisches und
visuelles Erlebnis, welches dem Besucher lange in
Erinnerung bleiben wird. Lobenswert ist die gastronomische
Entwicklung der Wirtshäuser, die in den letzten Jahren an
Fahrt aufgenommen hat. Neben den Klassikern und oft
kalorienreichen, fleischlastigen Gerichten, finden sich auf
den Speisekarten heute auch moderne und feine Speisen,
sowie vegetarische und vegan Angebote.
Fazit: Urigkeit, regionale Küche und kulinarische Gerichte
für Jedermann sind die Inbegriffe der Wirtshauskultur, die
sich an saisonalen Bierspezialitäten
orientiert und zu zivilen Preisen ihre
Pforten öffnet. Ein Besuch lohnt sich
immer!